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Was machen wochenende
Ein klein wenig neidisch bin ich ja auf Tomas, der musste nicht in den Sportunterricht und hat wunderschöne Striemen von der Herrin geschenkt bekommen. Ich stelle mir vor, wie die Herrin mich auch verwöhnt, darüber muss ich eingeschlafen sein. Anscheinend habe ich weiter geträumt, weiß aber nichts mehr. Wie jeden Samstag wische ich die Gitterstäbe der Türe, einschließlich des Rahmens, ab. Wie immer treffe ich dort Tomas, anders als sonst ist er nicht wie ich gekleidet, sondern hat schon einen Anzug an, dessen Jacke über eine Stuhllehne gelegt wurde und die Hose wird von einer Schürze geschützt. Nicht ganz zu dem Bild passen die nackten Füße von Tomas. Natürlich habe ich längst gesehen, dass sie ein Müsli bekommt, Tomas hat die Früchte fast schon alle vorbereitet, gerieben oder in kleine Würfelchen geschnitten. Die Hafermischung hat schon über Nacht gezogen, ein Teil des geriebenen Apfels und die Rosinen sind schon der Grundmischung beigefügt worden. Online dating.
Als wir uns verabschieden wollen, sagt Gloria: »Treffen wir uns doch gleich bei Ferruccio, Angela geht auch mit! Natürlich mit den Kindern, ich will doch auch was von ihnen haben!« Klar ist Gloria nur so etwas wie die Stiefoma und durch ihre etwas ungewöhnliche Lebensweise können Tomas und sie Regina und meine Twins nicht bei sich einladen. Ich glaube, sie mag Kinder. »Kommt einfach nach, dann können wir uns noch etwas unterhalten. Außerdem ist heute sowieso so heiß, da kann etwas Kaltes nicht schaden!« Als wir später in der italienischen Eisdiele ankommen, ist schon ein Platz für die Kinder reserviert und jedes darf sich ein Kindereis nach Wunsch bestellen. »Wir durften noch nicht anfangen, Tomas hat es erst geschrieben, als wir euch schon gesehen und die Kinder gehört haben.«, lacht Angela, »Mir war es sowieso recht, denn gleich kommt noch Wolfgang, hab ihn gerade angerufen.« Zuerst bekommt Gloria ein kleines Stück Eistorte: »Die Figur!«, meint sie und zeigt mit Daumen und Zeigefinger, gerade mal 5 cm. Als Tomas mir seinen Teller reichen will, bestimmt Gloria: »Du nicht!« »Für mich auch nur eine Kleinigkeit! Etwa so viel wie Gloria«, bestellt Angela und reicht mir ihren Teller. Er bekommt das „- glücklich ges” und sagt: »Schaut mal GLÜCKLICH, das passt! Gell Geli!!« »Für mich auch nur ein kleines Stück«, bittet Karola, während sie mir Ihren Teller hinhält. Komischer Gedanke, aber ich bin sicher, es ist das Richtige! So einen Spruch wie Wolfgang bekomme ich nicht zusammen. »Was denkst du?«, fragt mich Karola und nimmt meine Hand. Wir sprechen über die bevorstehende Hochzeit, dies und jenes. Das Eis ist längst gegessen, bei Ferruccio ist das kein Problem. Was machen wochenende.Zu was - meine Güte - soll man denn in der Hochzeitsnacht einen Fernseher brauchen? Ich hoffe, ich überfordere Achim nicht, wenn ich es merken sollte, werde ich hoffentlich schnell genug reagieren.
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